Pappnas-Photos - der etwas andere Hobbyphotograph
Würzburg - die Residenz der Fürstbischöfe
Die Stadt am Main mit der Residenz der Fürstbischöfe und dem Grab von Walther von der Vogelweide. Auf der anderen Mainseite bilden das Käppele und die Festung Marienberg ein einmaliges Ensemble. Die fürstbischöfliche Residenz bietet außer den Deckenfresken des Giovanni Battista Tiepolo das Treppenhaus des Balthasar Neumann. Und natürlich einen überwältigenden Hofgarten.
Achja, und Würzburg ist die Heimat von Dirk Nowitzki.
Nachfolgend erst einmal eine kleine Übersicht...
Residenz Würzburg
Die Würzburger Residenz ist der ehemalige Sitz der Fürstbischöfe in Würzburg. Die barocke Anlage wurde in den Jahren 1720 bis 1780 im Auftrag von Johann Philipp Franz und Friedrich Karl von Schönborn nach Entwürfen von Balthasar Neumann erbaut.
Hervorzuheben sind das Vestibül, der Gartensaal, das Treppenhaus, der Weiße Saal, der Kaisersaal, das Spiegelkabinett, das grünlackierte Zimmer und die Hofkirche.
Als „außergewöhnliches barockes Gesamtkunstwerk“ wurde die Würzburger Residenz 1981 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.
Frankoniabrunnen
Der Frankoniabrunnen ist der 1894 geschaffene Monumentalbrunnen unmittelbar vor der Residenz. Gekrönt wird der Brunnen von der Statue der, in Rüstung dargestellten, Frankonia, der Schutzpatronin Frankens, die auf den Dom blickt.
Ihr zu Füßen sitzen drei der bedeutensten fränkischen Künstler: der Dicher Walther von der Vogelweide, der Maler Matthias Grünewald und der Bildhauer Tilman Riemenschneider.
Der Brunnen gehört wie die Residenz, der Vorplatz und der Hofgarten seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Vestibül
Das vom Ehrenhof (Residenzplatz) aus zugängliche Vestibül bildet den Auftakt des von Balthasar Neumann geschaffenen architektonischem Meisterwerk, das im Aufbau ganz dem Idealbild eines barocken Schlosses folgt.
An das Vestibül schließen sich der Gartensaal sowie das Treppenhaus an. Die Maße wurden durch die Notwendigkeit bestimmt, die vierspännigen Kutschen der Besucher im Vestibül vorfahren und wenden zu lassen. Eine vierspännige Kutsche hat
einen Wendekreis von ungefähr 19 Metern.
Gartensaal
Der Gartensaal birgt den residenzseitigen Zugang in den Hofgarten.
Das Deckengemälde zeigt das „Göttermahl“ und die „Rast der Diana“. Die Decke und damit auch das Deckengemälde sowie der Umgang werden nicht nur von den vier Wänden, sondern auch von zwölf schlanken Säulen aus hellem Marmor getragen, die ovalförmig im Gartensaal stehen.
Treppenhaus
Mit seinen gigantischen Ausmaßen (31 × 19 Meter) ist allein das Treppenhaus einer der Höhepunkte der Residenz.
Die gewaltige Anlage wird überwölbt von dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt (ca. 580 m²), gemalt 1752 bis 1753 von Giovanni Battista Tiepolo aus Venedig, dem berühmtesten Freskenmaler
seiner Zeit, und seinen Söhnen. Thema des Deckengemäldes ist die Verherrlichung des Hausherrn, des Fürstbischofs, durch die damals anerkannten vier Kontinente. Der Hausherr selber, Karl Philipp von
Greiffenclau wird in einem Medaillon über Europa als Bewahrer und Förderer der Künste dargestellt.
Architektonisch ist es eine technische Meisterleistung, denn Balthasar Neumann, der Architekt, überspannte den Raum mit einem riesigen freitragenden Muldengewölbe, Giovanni Battista Tiepolo malte
dieses Gewölbe dann in einem einzigen zusammenhängenden Fresko aus. Eine kongeniale Leistung zweier europäischer Giganten, die bis heute in Erstaunen versetzt. Man muß unwillkürlich die Luft
anhalten, wenn im Treppenhaus der Residenz der Blick nach oben geht.
Mal so, quasi nebenbei: der Legende nach wurde Balthasar Neumanns Deckenkonstruktion des Treppenhauses wegen ihrer Größe von zeitgenössischen Architekten sehr kritisch beäugt; ein Kollege Neumanns
wettete darauf, dass das Gewölbe nach Abbau des Baugerüsts einstürzen würde. Die Gegenwette Neumanns soll ein Angebot gewesen sein, Kanonen im Vestibül abzufeuern – es werde der Druckwelle schon
standhalten. Auch wenn diese Wetten eventuell nicht eingelöst wurden, so zeigte sich die Stabilität des Gewölbes beim Bombenangriff am 16. März 1945, bei der es dem Gewicht des darauf einstürzenden
Dachstuhls standhielt.
Weißer Saal
Das vielleicht eindrucksvollste Werk des italienischen Stuckateurs Antonio Guiseppe Bossi in der Würzburger Residenz ist sicher der Weiße Saal, der im Kontrast zu Treppenhaus und Kaisersaal steht. In nur vier Monaten dekorierte Bossi mit seinen Helfern die riesige Deckenfläche des Saals mit außerordentlich plastischen, in den Raum sprühenden weißen Rocaillen auf lichtgrauem Grund.
Käppele
Käppele ist der volkstümliche Name der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Würzburg. Nach Plänen von Balthasar Neumann wurde 1748 bis 1750 quer vor die alte Gnadenkapelle die Wallfahrtskirche mit den zwei achteckigen Fassadentürmen gebaut.
Die Deckenfresken in der Kapelle zeigen das Motiv der Kreuzabnahme und Maria als apokalyptisches Weib. Sie wurden 1781 von dem bayrischen Maler Matthäus Günther geschaffen.
Dieses Meisterwerk des Barock ist heute eines der Wahrzeichen von Würzburg und grüßt den Fremden schon von weitem.
Schönborn-Kapelle
Die Schönbornkapelle ist eine an den Würzburger Dom angebaute Kapelle und die Grablege der Familie Schönborn. Auftraggeber war Johann Philipp Franz von Schönborn, Fürstbischof von Würzburg und auch Bauherr der Würzburger Residenz.
1721 wurde mit dem Bau begonnen, 1723 wurden die Pläne von Balthasar Neumann überarbeitet, und 1736 konnte die Kapelle geweiht werden. Die Schönbornkapelle gilt als eine der schönsten barocken Raumschöpfungen in Deutschland.
Die Stuckarbeiten stammen von Antonio Giuseppe Bossi, die Fresken vom Hofmaler Johann Rudolf Byss.